In der Bau- und Immobilienwirtschaft den Weg zu einer „echten“ Kreislaufwirtschaft bereiten: Innovatives und ökologisches Bauen und Sanieren basiert auf einer Ökobilanz über den Gebäudelebenszyklus und auf der Zirkularität von Ressourcen. Daher sind bei der Transformation der richtige Umgang mit dem Bestand und die Implementierung zirkulärer Anforderungen für Neubau- und Sanierungsprojekte zentral. Dies schließt die Herstellung neuer, innovativer Bauprodukte aus erneuerbarer Energie sowie den vorrangigen Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Sekundärmaterial gegenüber Primärmaterial ein.
Zirkuläres Bauen
Zirkuläres Bauen
Aktueller Arbeitsstand
Zur Vorlage bei der Landesregierung wird ein Impulspapier erarbeitet, das Handlungsempfehlungen (z. B. Transparenz über Materialflüsse, stichprobenartige Überwachung) und Maßnahmen (z. B. systematische Erfassung des Gebäudebestands, geringer Materialeinsatz, verstärkte Wiederverwendung/-verwertung) enthält. Besondere Bedeutung bei der Zielerreichung haben unter anderem folgende Schritte: die verpflichtende Prüfung auf Sanierungsfähigkeit von Bestand, die Einführung von verpflichtendem Mindesteinsatz von Sekundärmaterialien und nachwachsenden Rohstoffen im Bauwesen, die Stärkung der Herstellerverantwortung für Bauprodukte.
Weitere Handlungsempfehlungen umfassen die Berechnung und Begrenzung von Umweltauswirkungen während des gesamten Gebäudelebenszyklus (Lebenszyklusanalyse als gemeinsames Vorhaben mit AG 2.2), die Förderung von nachwachsenden Rohstoffen und die Schließung des Materialkreislaufs zwischen Tief- und Hochbau.
Das sind die Unterarbeitsgruppen
Eine Besonderheit bei diesen Unterarbeitsgruppen ist, dass die Gruppe Lebenszyklusanalyse von der Arbeitsgruppe „Ökonomisch Bauen und Sanieren“ und der Arbeitsgruppe „Einfach Umbauen und Sanieren – nachhaltige Transformationen“ betreut wird.
Die Unterarbeitsgruppe erarbeitet Ansätze für die Regulierung der durch die Errichtung von Gebäuden entstehenden CO₂-Emissionen mittels verpflichtender THG-Bilanzierung über den Lebenszyklus von Gebäuden.
Eine weitere Unterarbeitsgruppe ist für das Projekt „Regionale Sekundärrohstoffzentren“ zuständig. Ziel ist die Realisierung eines regionalen Aufbereitungszentrums für eine abbruchnahe Aufbereitung von Bauschutt, Bodenaushub und weitere Materialien, bzw. für gebrauchte Bauprodukte, um die Wiederverwendung von Sekundärbaustoffen und -produkten im lokalen Umfeld zu fördern.
Projektarbeit
Regionale Sekundärrohstoffzentren
Ziel des Projektes ist die Einrichtung von regionalen Aufbereitungszentren für eine abbruchnahe Aufbereitung von Bauschutt, Bodenaushub und weiteren Materialien, sowie als Möglichkeit von ortsnaher Lagerung für gebrauchte Bauprodukte.
Wiederverwendung von Stahlbetonbauteilen
Ziel des Projekts ist die Erarbeitung der technischen Grundlage für den Rück- und Wiedereinbau von Stahlbetonbauteilen. Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse, in Form eines Leitfadens, wird Planer, Gutachter und genehmigende Stellen bei der Antragstellung bzw. Erteilung von Zustimmungen im Einzelfall (ZiE) unterstützen
Gebäudematerialkataster als Grundlage der Bestandsanalyse in BW
Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Gebäudematerialkatasters für ganze Städte und für ganz Baden-Württemberg mithilfe eines digitalen Tools, womit aus wenigen Informationen eines Gebäudes (Ort, Baujahr, Typologie und Bruttogrundfläche) eine aussagekräftige Hochrechnung der Materialzusammensetzung ermöglicht werden kann.
Leitfaden zur Wiederverwendung von gebrauchten Brandschutztüren
Das Projekt beinhaltet die Erarbeitung eines umfassenden Leitfadens mit konkreten Handlungsanweisungen und Lösungsansätzen zur Wiederverwendung von gebrauchten Brandschutztüren unter Einhaltung der Qualitätsstandards und der baurechtlichen Anforderungen.
Beratungsgutscheine – Initialberatung zum Zirkulären Bauen (LUBW)
Das Projekt umfasst eine frühzeitige Initialberatung für Kommunen in Form von sogenannten ‚Beratergutscheinen‘, um Zirkuläres Bauen bereits in den frühen Planungsphasen zu verankern. Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Projekt wird in enger Anbindung an den SDB umgesetzt.
Die Mitwirkenden der Arbeitsgruppe
Herr Dr. Peter Mösle ist der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, vertreten wird er durch Herrn Bernhard Panknin.
Mitglieder der Arbeitsgruppe 2.1
240318_Mitglieder-AG-2.1.pdf (31.0 kB)
Ausblick
Diese nächsten Schritte verfolgt die Arbeitsgruppe 2.1 „Zirkuläres Bauen“:
- Umsetzung der genannten Projekte im Rahmen der Förderung im SDB, um Ergebnisse und Erkenntnisse zu gewinnen
- Prüfung der Empfehlungen des Impulspapiers auf Aufwand, Dauer, Kosten und Wirksamkeit
- Forcierung eines arbeitsgruppenübergreifenden Austauschs, da Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft Querschnittsaufgaben des Strategiedialogs sind