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Ökonomisch Bauen und Sanieren

Ökonomisch Bauen und Sanieren

Basierend auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage als preisbestimmende Faktoren beschäftigt sich diese Arbeitsgruppe damit, wie durch eine Ausweitung des Angebots – entweder durch Bau/Sanierung von Gebäuden oder durch Attraktivitätssteigerung von bestehendem Wohnraum – mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.

Entscheidende Faktoren für die Steigerung der Attraktivität bestehender Wohnangebote sind die vorhandene Infrastruktur, denn schlechte oder fehlende Infrastruktur (z. B. ÖPNV-Anbindung, Internet, Schulen und soziale Einrichtungen) beeinflusst die Wahrnehmung von Wohnbestand negativ. Hinsichtlich der Angebotsausweitung durch Bau oder Sanierung wurden drei aufeinander aufbauende Hebel identifiziert: effizient genehmigen, agil planen und zuverlässig ausführen.

Arbeitsstand

Für die bei effizient Genehmigen identifizierten Hindernisse wurden folgende Lösungsbausteine diskutiert (Auswahl):

  • Hindernis: Mangelnde Qualität/Vollständigkeit der Bauunterlagen Auftaktgespräche/Kick-Off und Beratungstermine
  • Leitfaden / FAQ mit Beispielen (Übersetzen in eine verständliche Sprache/Visualisierung)
  • Schulungen durch/bei den Architektenkammern unter Beteiligung der Baurechtsbehörden (im jeweiligen Kammerbezirk)

Hindernis: Mangelnde personelle Ausstattung der Behörden  / -Unpassende Betriebsgröße Behörde

  • Automatisierung und Einsatz von KI z. B. zur Prüfung der Vollständigkeit der Bauunterlagen: Umsetzung des Pilotprojekts des InnoLab_bw „Kimberly – KI in Baugenehmigungsverfahren“ in enger Anbindung an den SDB
  • Entwicklung „neuer“ Studiengänge, die sich auf dieses Berufsbild spezialisieren, z. B. DHBW-Studiengang „öffentliches Bauen“ stärker darauf ausrichten
  • Vergleichswerte im Langzeitvergleich als Maßstab für Kapazitätsbedarfe
  • Projektmanagement-Methoden inkl. Controlling / Terminüberwachung

Hindernis: Ineffiziente Kommunikationswege/ Rückmeldeschleifen

  • “Organigramm“: Übersicht der Zuständigkeiten (ggf. über Verfahrenssteuerer)
  • Rolle Verfahrenssteurer
  • Kollaborationsplattform
  • Digitalisierung (durch einheitliche Fachverfahren) mit Beteiligungsmöglichkeit

Hindernis: „Haftungsängste“ der Behördenmitarbeitenden

  • Aufklärung über Verantwortlichkeiten
  • Hinweis: hierzu findet ein Austausch mit der AG 1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen statt

Hindernis: Zu viele Regelungen im Baurecht, zu viel Aufsichtsfunktion der Behörden

  • Lessons Learned
  • „Entmistung“ der LBO durch Vereinfachung von Verfahren (unter Beteiligung von Praktikern)
  • Vorschlagswesen für Gesetzesänderungen: Einrichtung einer zentralen Stelle in den Ministerien (direkte Ansprechperson für die Baurechtsbehörde)
  • Vergrößerung des Katalogs der verfahrensfreien Vorhaben
  • Anerkannte Regeln der Technik nicht als Baustandard definieren (stattdessen Wahlrecht)
  • Einsatz von Prüfsachverständigen

Hindernis: Zu hohe Brandschutzanforderungen

  • Herstellung einheitlicher Regelwerke
  • Klare Regelungen/Hinweise zum Brandschutz erlassen
  • Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Baurechtsbehörden (verlässliche, klare und eindeutige Auskünfte zu Brandschutzfragen)
  • Reduktion der Anforderungen

Die Mitwirkenden der Arbeitsgruppe

Herr Professor Dr. Hans Christian Jünger ist der Vorsitzender der Arbeitsgruppe, vertreten wird er durch Stephan Pflumm.

Mitglieder der Arbeitsgruppe 1.2

240528_Mitglieder-Ag-1.2.pdf (31.3 kB)
Zwei Männer und eine Frau sitzen an einem Tisch mit Namensschilder vor ihnen. Alle schauen konzentriert in die selbe Richtung.
© Foto: Geschäftsstelle SDB BW

Ausblick

Identifikation von Lösungsansätzen, die aus dem erarbeiteten Pool am meisten Erfolg versprechen und pilothafte Umsetzung von Handlungsempfehlungen.

Kontakt

Daniela Keck

Referentin für Wohnraum