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Hochskalieren innovativer Produkte, Prozesse und Technologien

Vom Piloten in die Fläche

Die (beschleunigte) Umsetzung innovativer Produkte, Prozesse und Technologien und die Erarbeitung und Bewertung entsprechender Lösungsansätze, um einen effizienten Umgang mit Innovationen herauszuarbeiten. Zudem sollen die Voraussetzungen für die Skalier- und Übertragbarkeit einzelner Pilotprojekte im größeren Maßstab geschaffen werden.

Aktueller Arbeitsstand

Durch die Zusammenführung unterschiedlicher Fachbereiche (Wirtschaft, Wissenschaft, Verbände und Institutionen) in dieser Arbeitsgruppe konnten verschiedene Handlungsfelder identifiziert werden. Koordiniert durch ein Kernteam werden diese analysiert und bearbeitet. Auf die Untersuchung des Status quo (in der Technik) und der Marktgegebenheiten folgt die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen, die innerhalb des SDB mit dem Ziel der Hochskalierung weitergetragen werden. Neben bekannten „Leuchtturmprojekten“ konnte eine Vielzahl innovativer und skalierbarer Lösungen für Produkte, Prozesse und Projekte als „hidden potentials“ ausgemacht werden.

Die Themen Innovative Baustoffe, modulares Bauen, automatisierte Baustelle und Robotik und serielles Sanieren der ersten Welle wurden abgeschlossen.

Die in diesem Rahmen entwickelten Handlungskonzepte wurden im Juni 2025 finalisiert und bündeln konkrete Vorschläge für politische und verwaltungsseitige Maßnahmen. Derzeit bereitet die Arbeitsgruppe die Einreichung dieser Empfehlungen an die Landesregierung vor.

Mit Blick auf die zweite Arbeitsphase wurden drei neue Unterarbeitsgruppen (UAG) eingerichtet, die sich mit folgenden Schwerpunktthemen auseinandersetzen:

Das sind die Unterarbeitsgruppen

Infrastruktur auf der Baustelle

Die Unterarbeitsgruppe „Infrastruktur auf der Baustelle“ befasst sich mit der Energie- und Medienversorgung auf Baustellen. Im Zentrum stehen dabei die Themen erneuerbare Energien, Ladeinfrastruktur, Energiemanagement sowie Regulatorik und Vergabesysteme.

Ziel ist es, strategische Empfehlungen zu entwickeln, die den Umbau der Infrastruktur auf Baustellen hin zu ressourcenschonenden, zukunftsfähigen und wirtschaftlich tragfähigen Lösungen ermöglichen. Dabei werden Akteure des Bauwesens und der Energieversorgung vernetzt.

Skalierung von Lean

Die Unterarbeitsgruppe „Skalierung Lean Construction“ beabsichtigt, Lean Construction und das zugrunde liegende Produktionsdenken als neues Selbstverständnis in der gesamten Bauwirtschaft zu verankern – von der Planung über die Ausführung bis zur Inbetriebnahme, quer über alle Wertschöpfungsstufen hinweg.

Im Fokus steht die Frage, wie Lean aus der Nische herausgeführt werden kann: fort von einzelnen Leuchtturmprojekten oder Modellvorhaben, hin zu einer Anwendung in der Breite – auch und gerade dort, wo bislang nach konventionellen Mustern gearbeitet wird.

Vorgesehen ist, konkrete Hebel zur Skalierung zu identifizieren und daraus einen praxisnahen Vorschlag zu entwickeln. Damit entsteht eine strategische Grundlage, um Produktivität, Terminsicherheit und Nachhaltigkeit im Bauen messbar zu steigern.

How to digitalize the LÄND

Die Unterarbeitsgruppe „How to digitalize the LÄND“ erarbeitet Leitlinien zur erfolgreichen digitalen Transformation des Bauwesens in Baden-Württemberg – insbesondere mit Blick auf kleine und mittlere Unternehmen. Dabei werden nicht nur digitale Tools, sondern auch die dahinterliegenden Prozesse in den Fokus genommen.

Zentrale Themen sind: Datenerhaltung und -nutzung, Wissenstransfer, Investitionen in digitale Prozessketten sowie das Identifizieren von Hürden.

Projektarbeit

PSIPRO – Praxistransfer skalierbarer innovativer Produkt- und Prozesslösungen

Ein Ziel des Projektes ist die Aufklärung und Vermeidung der „Performance Gap“ bei Neuentwicklungen zwischen Erwartung und Ergebnis. Das zweite Ziel richtet sich auf die Erschließung von Innovationen, die nicht bekannt gemacht, sondern scheinbar unbemerkt umgesetzt und etabliert wurden. Am Ende soll ein effizienter Umgang mit (Bau-) Innovationen untersucht und prototypisch erprobt werden.

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InnovaSiW: Innovative Bauteile und Bausysteme für kostensparenden und ökologischen Schallschutz im Wohnungsbau

Zielt darauf ab, die baulichen Möglichkeiten für Schallschutz im Wohnungsbau kosteneffizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Durch die Entwicklung neuer Materialien und digitaler Werkzeuge sollen die Planungs- und Bauprozesse vereinfacht und die Schallschutzkosten signifikant gesenkt werden.

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TechKon: Entwicklung eines KI-basierten technischen Konfigurators für den seriellen Wohnungsbau

Mithilfe von Generative Design, einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Ansatz, soll ein technischer Konfigurator entwickelt werden, der die Planung modularer Wohngebäude erheblich vereinfacht. Diese Technologie ermöglicht es, verschiedene Entwurfsoptionen schnell und kosteneffizient zu erstellen, wobei Nachhaltigkeitsfaktoren, wie die CO₂-Bilanz, von Anfang an berücksichtigt werden. Der Konfigurator wird dazu beitragen, die strengen Raster des modularen Bauens aufzubrechen und mehr Flexibilität bei der Gestaltung zu ermöglichen.

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LaSanGe – Laserscanning für die beschleunigte Sanierung von Gebäuden

Energetische Sanierung von Gebäuden durch eine neue Messtechnologie: durch die Entwicklung eines multispektrales LiDAR-Systems, kombiniert mit Thermalkameras, sollen relevante die Eigenschaften von Fenstern und Fassaden erfasst und eine schnelle Aufwandsabschätzung für Sanierungen automatisiert erstellt werden.

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Mitwirkende der Arbeitsgruppe

Professor Steffen Feirabend ist der Vorsitzende der Arbeitsgruppe. Co-Vorsitzende sind Angelika Lückert und Rüdiger Haasis.

Mitglieder der Arbeitsgruppe 3.3

240529_Mitglieder-AG-3.3.pdf (33.0 KB)
Workshop Arbeitsgruppe 3.3. "Hochskalieren! Innovative Produkte, Prozesse und Technologien"
© Foto: Geschäftsstelle SDB BW

Ausblick

Mit dem Abschluss der ersten Themenwelle und der Übergabe der formulierten Handlungsempfehlungen an die Landesregierung legt die AG „Hochskalieren“ die Grundlage für eine breitenwirksame Umsetzung richtungsweisender Bauansätze in Baden-Württemberg.

Die neu eingerichteten Unterarbeitsgruppen eröffnen den nächsten Entwicklungsschritt: In den kommenden Monaten werden die Themen „Infrastruktur auf der Baustelle“, „Skalierung von Lean“ sowie „How to digitalize the LÄND“ in den Unterarbeitsgruppen bearbeitet. Angestrebt wird, erneut konkrete Leitlinien zu erarbeiten, die den Baubetrieb im Land nachhaltig verändern können. Der stetige Austausch zwischen Praxis, Verwaltung, Politik und Forschung bleibt dabei zentrales Prinzip.

Kontakt

Heike Gruner

Leitung Geschäftsstelle