Unter Berücksichtigung der Komplexität des regulativen Rahmens wurden in einem Grundlagenpapier von Dezember 2023 bestehende rechtliche Rahmenbedingungen für die Realisierung von Wohnungsbauvorhaben analysiert und Anknüpfungspunkte für ihre strukturelle Weiterentwicklung und Neukonfigurierung entwickelt. Die Komplexität betrifft sowohl die am Bau beteiligten Akteure als auch die (freiwillige) Anwendung technischer Regelwerke (vgl. Schaubilder auf AG-Poster; online abrufbar unter www.sdb-bw.de/wp-content/uploads/2023/08/WissenPoster_SDB_A0__v02_AG1.2__MF03.pdf).
Letztere ist gekennzeichnet durch einen Gestaltungsspielraum beim Einbezug von rechtlichen Bestimmungen in vertragliche Regelungen. In der Praxis zeigt sich jedoch oft, dass „zur Sicherheit“ bzw. zur Haftungsvermeidung ein hohes bauliches Qualitätsniveau vereinbart und verwirklicht wird, womit günstiges und nachhaltiges Bauen verhindert wird. Ein Ansatzpunkt ist, die rechtlichen, organisatorischen und technischen Anforderungen zu reduzieren und zu vereinfachen und zugleich Innovationen und Flexibilität zuzulassen, ohne die beteiligten Akteure unkalkulierbaren Haftungsrisiken auszusetzen. Hierzu wurde ein begründeter Vorschlag für die Anpassung des zivilrechtlichen Werkvertragsrechts (§ 633 Abs. 2 BGB) erarbeitet mit dem Ziel, Freiheit bei der Projektgestaltung im Interesse von Kosteneffizienz und Innovation zu schaffen. Entstehende Freiräume sollen sinnvoll nach dem Prinzip „dialogischer Kooperation“ ausgefüllt und verallgemeinerungsfähig gestaltet werden.