„Ich freue mich sehr, dass die innovativen Projekte der ersten beiden Förderrunden in der Umsetzung zunehmend Gestalt annehmen“, so Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen.
Die fünfte Sitzung der Themensäulenrunde II „Innovatives und ökologisches Bauen und Sanieren“ stand ganz im Zeichen der Ergebnispräsentation aus den Projekten und Arbeitsgruppen.
Den Anfang machte das Projekt „Pfaffengrund“. Professor Thomas Auer (TU München) präsentierte die erhobenen Messergebnisse des Energieverbrauchs der einzelnen Wohneinheiten, die seine Theorie zur Bedeutung des Nutzerverhaltens bereits bestätigt haben. Sie zeigen einen deutlichen Streuradius der Energieverbräuche bei einheitlichem Baustandard.
Die geplanten Sanierungsmaßnahmen, mit denen untersucht werden soll, welche bauliche Maßnahme welchen tatsächlichen Einsparungseffekt bringen, sind nun gestartet. Vier Sanierungsvarianten spannen das Spektrum auf von Variante 0 „der einfachen Dämmung gegen den Keller plus Fenstertausch“ bis Variante 4 „Erfüllung des EH55 Standards“.
Modellprojekt „Pfaffengrund“
Das Projekt „Regionale Sekundärrohstoffzentren in Baden-Württemberg“ nimmt den Aufbau regionaler Sekundärrohstoffzentren in den Blick, um Materialströme aus dem Bausektor in Baden-Württemberg effizient und nachhaltig zu lenken. Downcycling und Deponieren von Bauabfällen führt zu vermeidbaren Umweltbelastungen und verhindert das Ausschöpfen des vollen Potenzials einer Kreislaufwirtschaft.
Aktuell fehlt eine ganzheitliche Transparenz über die verbauten Materialien im Gebäudebestand. Sowohl Sekundärrohstoffströme als auch Bestandserhalt lassen sich so nur schwer planen. Als Ergebnis des Projekts „Gebäudematerialkataster als Grundlage der Bestandsanalyse in BW“ soll eine Abschätzung der Materialmengen und grauen Emissionen im Gebäudebestand für Baden-Württemberg entstehen.
Als Ergebnis aus den Arbeitsgruppen kündigte Herr Prof. Auer ein Impulspapier zur Etablierung der Treibhausgas-Emissionen als maßgebliche Ziel- und Steuerungsgröße vor, dass sich an die Europäische Union richten wird. Aus Sicht der Experten des Strategiedialogs sollte künftig eine ganzheitliche Betrachtung des Lebenszyklus der Gebäude in den Mittelpunkt gestellt und dieser Ansatz auch auf das Bauen im Bestand und die Betrachtung auf Quartiersebene angewendet werden.