Im Rahmen der Jahresveranstaltung, am 13. Juli 2023, stellte die Arbeitsgruppe „1.1 ihre Zwischenergebnisse und ersten Erkenntnisse auf dem Markt der Möglichkeiten vor. Das gezeigte Poster steht weiter unten als Download zur Verfügung.

Mission

Ziel der Arbeitsgruppe ist die Entwicklung eines langfristig nutzbaren und fortschreibbarem Instrumentariums an Werkzeugen
für die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums
. Der Werkzeugkasten ist eine Arbeitshilfe für Kommunen und Land. Er
ermöglicht die Kombination von Werkzeugen, eine Analyse unzureichender und fehlender Werkzeuge und unterstützt die
Anpassung von Strategien, Programmen und Maßnahmen. Er integriert und verknüpft Werkzeuge aus den Themenfeldern:

  • Erwerb von kommunalem Bauland
  • Vergabe von kommunalem Bauland
  • Aktivierung und Regelung für privates Bauland
  • Aktivierung und Regelung für privaten Wohnungsbestand
  • Regulierung von Miet-, Kauf- und Bodenpreisen
  • Förderung von dauerhaft bezahlbarem Wohnen und neuen Wohnformen
  • Angemessenes Planungs- und Baurecht für bezahlbaren Wohnraum

Bisher erarbeitete Fragen

Wie können Kostentreiber im Neubau identifiziert werden?

Über eine Analyse von zwei Projekte aus Ulm und Fellbach werden konkrete Kostensparpotentiale und deren notwendige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen identifiziert.

Wie können die Potentiale des Wohnungsbestands gehoben werden?

Nur durch Neubau allein kann kein ausreichender bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Gleichzeitig schlummern bisher ungehobene Potentiale im Wohnungsbestand: Der demografische Wandel und der Wandel der Haushaltsformen führt tendenziell zu immer kleineren Haushalten, die auf immer größeren Wohnflächen leben. Oft sind dies ältere Menschen, deren Kinder den ehemals gemeinsamen Wohnraum verlassen haben. Eine immer größere Zahl an Menschen wird von Pflegebedürftigkeit und Einsamkeit betroffen sein. Bei Menschen im Wohneigentum fehlen häufig auch die finanziellen Rücklagen für notwendige Investitionen, u. a. in den Klimaschutz.

Die Arbeitsgruppe sitzt um einen Konferenztisch in der Architektenkammer Baden Württemberg und bespricht sich.
© Foto: Geschäftsstelle SDB BW

Erste Erkenntnisse

Wie können die Potentiale des Bestands gehoben werden?

Eine nachhaltige Wohnraumstrategie muss sich die Potentiale des Bestands zunutze machen: quartiersnahe Pflege- und Versorgungsleistungen und angemessene, bezahlbare, barrierearme Wohnraumangebote für ältere Menschen können dazu führen, dass durch Umzüge frei werdender Wohnraum wieder nachhaltiger genutzt wird.

Durch Bestandsförderung kann dieser Wohnraum bezahlbar werden. Das Ziel sind zukunftsfähige Quartiere mit passenden Wohnraumangeboten für alle Menschen.

Welche Regelungen und Maßnahmen sind aus der Zeit?

Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen behindern Maßnahmen, die zu ihrer Einführung sinnvoll waren, den Wohnungsneubau und die Bestandsaktivierung. Solche „falschen Werkzeuge“ müssen identifiziert und angepasst werden.

Hier geht es zum Poster der Jahresveranstaltung!

WissenPoster_SDBBW_AG1.1.pdf (543.9 kB)

Herausforderung Bestandsaktivierung

Ein wesentliches Hemmnis für Umzüge ist die Tatsache, dass die Neubauwohnungen trotz Verkleinerung oft teurer als die Bestandswohnungen sind. Es fehlen die passenden, quartiersnahen Pflege- und Versorgungsleistungen und angemessene, bezahlbare, barrierearme Wohnraumangebote für ältere Menschen. Zudem ist die soziale Wohnraumförderung im Bestand unattraktiv für private Eigentümer. Oft entspricht bereits bestehender Wohnraum nicht den Förderkriterien. Dies gilt insbesondere für bestehende oder durch Umbau entstehende Wohnungsgrößen. Voraussetzung für eine Aktivierung des Wohnungsbestands ist eine wirksame Förderkulisse und ein aktives Umzugsmanagement durch die Kommunen.


Die Neubauförderung sozialen Wohnungsbaus beträgt in Baden-Württemberg derzeit bis zu 2.700 € pro qm Wohnfläche. Wenn die Hälfte dieses Betrags für die Wohnraumerschließung im Bestand aufgewendet würde, könnte eine erhebliche Hebelwirkung erzielt werden. Dabei verbinden sich Wohnraum- und Klimaziele mit der Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels.

Sie haben Fragen zur Arbeitsgruppe „Kommunaler Werkzeugkasten für bezahlbaren Wohnraum“ oder zur Arbeit des SDB BW im Allgemeinen? Dann schreiben Sie uns hier.