Am 13. Juli 2023 traf sich der Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ in Karlsruhe zur Jahresveranstaltung.

Der Tag war vollgepackt mit Eindrücken, Impulsen, Gesprächen und spannenden Reden auf der großen Bühne. Dabei zog sich der Wunsch nach Austausch und Netzwerk wie ein roter Faden durch den Tag. Fast 300 Akteure des Strategiedialogs kamen im Tollhaus zusammen und genossen bei schönstem Sommerwetter das Programm.

In dem Video gibt es die schönsten Eindrücke zum Anschauen!

Rückblick

Ministerpräsident Kretschmann eröffnete die Jahresveranstaltung mit den Worten: „Wir brauchen dringend ausreichend bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum in Baden-Württemberg – im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen.“

Der Rückblick von Staatssekretärin im Bauministerium Lindlohr und Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut sowie der abschließende Ausblick mit Bauministerin Razavi führte allen die enorme Leistung vor Augen, die die agilen Arbeitsgruppen in den vergangenen Monaten erbracht haben. Der Strategiedialog Wohnen und Bauen ist laut den Ministerinnen an einem Punkt angekommen, an dem man dank des unglaublichen ehrenamtlichen Engagements von allen Beteiligten erste konkrete Ergebnisse sehen und an vielen Initiativen und Ansätzen weiterarbeiten kann.

Markt der Möglichkeiten

Den Kern der Jahresveranstaltung bildeten die Ergebnisse, welche die agilen Arbeitsgruppen in den vergangenen Monaten erarbeitet haben. Die Gruppen stellte diese Erkenntnisse in Postern, Präsentationen oder in Form einer Materialausstellung vor.

Inzwischen arbeiten acht agile Arbeitsgruppen im Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“, um Lösungen für die Zielkonflikte in der Bauwirtschaft zu finden. Diese sind:

  • Kommunaler Werkzeugkasten für bezahlbaren Wohnraum
  • Rechtliche Rahmenbedingungen für nachhaltiges und bezahlbaren Bauen
  • Ökonomisches Bauen und Sanieren
  • Kreislaufwirtschaft
  • Einfach (Um-)bauen und Sanieren
  • Wissenstransfer, Vernetzung und Austausch
  • Fachkräftesicherung, Aus, -Fort,- und Weiterbildung
  • Hochskalieren innovativer Produkte, Prozesse
    und Technologien: Vom Piloten in die Fläche

Erste konkrete Projekte auf den Weg gebracht

Eines der Projekte des Strategiedialogs ist die Siedlung Pfaffengrund in Heidelberg, wo verschiedene Sanierungsmethoden
erprobt werden sollen, die ein Gebäude CO -neutral machen. Man müsse sich den Bestand auch
deshalb zunutze machen, weil die im Bestand bereits investierten grauen Energien, also Emissionen
etwa aus Materialgewinnung, Produktherstellung, Transport und Einbau bereits angefallen seien,
betonte Kretschmann. „Das Bauen im Bestand ist daher eine große Stellschraube, aber ohne den
Neubau können wir auch nicht ausreichend bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dabei wird es uns helfen,
Baumaterialien im großen Stil wiederzuverwenden.“ So drehen sich weitere Projekte des SDB um das
Recycling von Baumaterialien, das Wiederverwenden von Bauteilen, und Regionalität.


Es gehe darüber hinaus auch um neue Technologien oder die Systematisierung von bestehenden
Ansätzen, ergänzte Staatssekretärin Lindlohr. „Deshalb fördern wir im Rahmen des Strategiedialogs ein
Projekt zur Wiederverwendung von Stahlbetonbauteilen. Ein weiteres innovatives Vorhaben befasst sich
perspektivisch mit dem Aufbau von regionalen Sekundärstoffzentren in Baden-Württemberg, sodass
recycelte Baustoffe in der Nähe verfügbar sind.“ In Sekundärrohstoffzentren könnten künftig die
Baumaterialien aus den Bestandsgebäuden recycelt und anschließend beim Herstellen von Baustoffen
wiederverwertet werden.


„Das Bauen kennzeichnet sich nach wie vor durch den handwerklichen Umgang mit industriell
geprägten Massenbaustoffen, sodass Innovationen nur langsam Eingang in die breite Anwendung
finden. In einem Vorhaben des SDB, das jetzt startet, geht es beispielsweise um den potenziellen
Praxistransfer skalierbarer innovativer Produkt- und Prozesslösungen“, erklärte Wirtschaftsministerin
Dr. Hoffmeister-Kraut.

Von der Erkenntnis ins Tun kommen – mit diesem Motto verabschiedeten sich Teilnehmer am Nachmittag aus dem großen Saal im Tollhaus. Bis zum nächsten Mal!