Klimaneutralität mit dem Effizienzhaus 55

Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss der Gebäudebestand dekarbonisiert werden. Die Bundesregierung begegnet diesem Ziel mit dem Effizienzhaus 55 bzw. der „Efficiency-first“-Strategie, also mit einer möglichst starken Reduktion des Gebäudeenergieverbrauchs z. B. durch Dämmmaßnahmen. Keine Beachtung finden in diesem Ansatz allerdings Rebound- und Prebound-Effekte. Die zugrundeliegende These von ‚Einfach Umbauen‘ ist, dass einfachere Sanierungsstrategien effektiver sind und zu einer Beschleunigung der energetischen Bestandssanierung führen würden.

Beispiele und Ansätze für einfaches Umbauen und Sanieren

In diesem Zusammenhang wurden folgende mögliche Projektvorhaben diskutiert:

  • Modellprojekt GGH: Entwicklung unterschiedlicher Sanierungsstrategien zum Erreichen der CO2– Neutralität der GGH Gebäude im Pfaffengrund, Heidelberg.
  • Performance Gap im Nichtwohnungsbau: Untersuchung der möglichen Monitoring-Pflicht, um signifikante Einsparpotentiale des Performance Gaps in moderne Bürogebäuden (ca. 30 – 70 %) zu identifizieren.
  • Metastudie „Einfach Umbauen“: Identifizierung und Auswertung von Best-Practice-Beispielen mit Blick auf die energetische Wirkung von Sanierungsmaßnahmen, die in Kombination mit einer Erweiterung des Bestands durchgeführt wurden.
  • Studie zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf Konversionsflächen: Studie auf Basis bereits erfolgter oder bevorstehender Umbauten/ Sanierungen, die insbesondere die Effizienz (sowohl in monetärer als auch klimaförderlicher Sicht) als auch die praktische Umsetzbarkeit in den Blick nimmt und eine vergleichende Betrachtung ermöglicht.
  • Experimentiermobil: Bürgerinnen und Bürger sollen zum Experimentieren im Bereich des Modernisierens und Bauens eingeladen, Wohnraumpotentiale gehoben und Wissen über einfache Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung
    gestellt werden.

Auch das Ermöglichen von Sanieren und Umbauen von besonders erhaltenswerter Bausubstanz wurde adressiert.

Experimentieren im Bereich des Modernisierens und Bauens

Ein mobiler Experimentier-Raum, der temporär an unterschiedlichen Orten aufgestellt werden kann, soll Bürgerinnen und Bürger zum Experimentieren im Bereich des Modernisierens und Bauens einladen. Die Themenfelder Modernisieren, innovative Planung und neue Formen des Bauens sollen auf interaktive Weise vermittelt werden.

Ein digitales Angebot soll den physischen Raum ergänzen. Im Fokus steht die Gewinnung von zusätzlichem Wohnraum. Ziel ist es, Wohnraumpotentiale durch Teilung, Anbau oder Aufstockung zu aktivieren und so mehr klimaschonenden Wohnraum zu schaffen. Ein- und Zweifamilienhausgebiete sind ein prägendes Siedlungsmuster in Baden-Württemberg.

Der Generationenwechsel ermöglicht, Veränderungen im Bestand vorzunehmen. Eigentümerinnen und Eigentümern soll ein Anstoß gegeben werden, sich mit den Themen Wohnfläche, Baukosten, lebensphasengerechtem Wohnraum und Resilienz zu beschäftigen. Ebenso sollen nachhaltige Baustoffe, Materialien und Bauweisen thematisiert werden.

Hier geht es zum Poster von der Jahresveranstaltung!

Wissensposter AG 2.2 „Einfach (umbauen) und Sanieren“

WissenPoster_SDB_A0__v02_AG2.2__MF03.pdf (1.002.7 kB)