Projektintention

„Mit dem Projektvorhaben werden sowohl die Grenzen als auch besonders wirksame Einzelmaßnahmen und Maßnahmenkombinationen der gebäudenahen Begrünung aufgezeigt, die zu einer Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Der grundlegende Abwägungsprozess bei der Priorisierung von Zielen in Bezug auf klimagerechte und zukunftsfähige Quartiere und erforderlicher Maßnahmen soll mit den Handlungsempfehlungen transparenter, nachvollziehbarer und beschleunigt werden“, Dr. Boris Mahler, stellvertretender Leiter des Steinbeis Innovationszentrum energieplus.

Klimawandelanpassung und das Ziel eines guten Mikroklimas stellen bei der Konzeptionierung von klimagerechten Gebäuden und Quartieren einen erhöhten Aufwand in der Planung und Umsetzung von Maßnahmen dar. Zusätzlich verhindern restriktive Gründachanforderungen in Bebauungsplänen oder städtischen Satzungen gleichzeitig eine maximierte Solarisierung. Diese spielt jedoch zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landes eine zentrale Rolle. Die Gründachanforderungen werden überwiegend mit dem Verweis auf eine Verbesserung des Mikroklimas begründet.

Im Rahmen des Projektes GRÜN-BLAU wird der Fokus angesichts der Klimaveränderungen erstmalig auf die Auswirkungen der Wärmebelastung im Hinblick auf die Bewohner und Besucher in Aufenthaltsbereichen gelenkt. Dafür werden drei repräsentative Quartiere in Stuttgart messtechnisch untersucht.

Diese Messungen sollen in Verbindung mit Mikroklimasimulationen in Handlungsempfehlungen für Kommunen und Städte münden, um eine Balance zwischen gutem Mikroklima und maximaler Solarisierungsrate zu erreichen.

Dadurch sollen bisherige pauschale Festlegungen (z.B. 50% der Dachfläche sind zu begrünen) reduziert und neue Planungsfreiräume für Architektur und Grünplanung eröffnet werden.

Finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. Gefördert im Rahmen des Strategiedialoges „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“.

Nächste Schritte

Bereits in diesem Sommer wurde mit der Vermessung von drei Quartieren in Stuttgart begonnen. Die Messdaten werden nun im zweiten Schritt sukzessive ausgewertet und für die Kalibrierung der Simulationsmodelle verwendet.

Die Ergebnisse werden zielgruppenspezifisch aufbereitet, sodass sie einfach für zukünftige Bauvorhaben oder Sanierungsmaßnahmen verwendet werden können.

Projekteckdaten

Antragsteller: Gemeinnützige Forschungseinrichtung Steinbeis Innovation GmbH

Ausführende Stelle: Steinbeis Innovationszentrum energieplus

Projektlaufzeit: 01.07.24 – 30.06.25